Sonntag, 21. September 2008

Valladolid - die vierte

Einen wunderschönen Sonntag morgen, Ihr Lieben!


Schon wieder eine Woche rum, mittlerweile bin ich schon drei Wochen hier in Valladolid. Meiner Schnupfnase geht es auch wieder besser, dafür ist seit gestern meine Stimme arg in Mitleidenschaft gezogen worden... Ich kling jetzt, als hätt ich mein Leben lang jeden Tag drei Schachteln Rothändle geraucht, wenn ich übehaupt einen Ton rauskriege. Sehr zum Amusement von Flori, wenn wir skypen ;-)



Gestern war ja nun die Exkursion "Ruta de los Castillos" rund um Valladolid, bei der wir ein Kloster und zwei Burgen besucht haben. Dabei konnten wir viele Eindrücke sammeln und nicht zuletzt auch das schöne Wetter genießen (in Kombination mit der klimatisierten Luft im Bus habe ich - denke ich - die Ursache für meine Stimmlosigkeit gefunden...). Zunächst führte uns unser Weg in das ca. eine halbe Stunde von Valladolid entfernte 8.000 Seelen Örtchen Tordesillas, in dem wir das Kloster Santa Clara besuchten.


Sehr beeindruckend, wie prunkvoll auch hier die Geistlichen früher lebten... Fotos waren leider nicht erlaubt, aber nach einer ca. halbstündigen Führung (bei der wir leider noch nicht so viel verstanden haben, weil die Führerin scheinbar sonst immer nur für Muttersprachler arbeitet und sich herzlich wenig auf unsere noch nicht ganz so professionellen Sprachkenntnisse eingestellt hat) waren wir wieder draußen in der Sonne und konnten erstmal durchschnaufen, bevor wir in ein kleines Museum weitergegangen sind, in dem Karten ausgestellt waren, die damals zur Zeit Christopher Kolumbus´im Einsatz waren. Zudem Nachbauten von den Schiffen, die er damals benutzte und jede Menge wertvoller Informationen, wie zum Beispiel die, dass er bei seiner ersten Fahrt gar nicht amerikanisches Festland erreichte, sondern nur bis zu den karibischen Inseln kam... Zudem wurde hier im späten 15. Jahrhundert der Vertrag von Tordesillas geschlossen, ein Abkommen zwischen den beiden großen Seefahrermächten Spanien und Portugal, bei dem die Welt quasi in eine spanische und eine portugisische Hälfte aufgeteilt wurde. Da die Portugiesen immer mehr wollten, verschob sich die vertikale Trennlinie immer weiter nach Westen, was der Grund ist, dass in Brasilien (welches am meisten vom Südamerikanischen Kontinent nach Osten vorsteht) Portugisisch gesprochen wird und im restlichen Südamerika Spanisch.


Danach ging es per Bus weiter in das Dörfchen Portillo, wo wir die Ruinen einer kleinen Burg besichtigten. Über kleine, sehr alte Stufen ging es hinauf auf den Turm, von dem wir eine tolle Aussicht hatten.



Danach ging es ebenfalls über sehr kleine und alte Stufen 32 Meter hinunter, um zum Grund des Brunnens zu gelangen. Der Abenteuerfaktor war über das vorsichtige Stufensteigen gegeben, aber ansonsten war an dieser Burg leider nichts mehr spektakulär. Zumal ich leider auch nicht genau verstanden habe, welchen historischen Wert sie hat...



























Naja, aber es sollte ja wieder besser werden... Wir fuhren weiter in die letzte kleine Stadt: Penafiel. Hier hatten wir erstmal Zeit, uns etwas zum Mittagessen zu suchen. Das stellte sich aber zunächst als schwieriger dar, als gedacht, weil alles schon siesta machte.




So hat sich ein Großteil unserer Truppe beim Dönermann verpflegen lassen ;-) und Nicole und ich haben tatsächlich ein kleines Restaurant im original 70er Jahre Mobiliar aufgetan, in der wir mit einem Chorizo-Bocadillo, also einem großen Brötchen mit der spanischen Mettwurst Chorizo (sehr lecker) verpflegt wurden. Außerdem bekam ich hier tatsächlich meine zu diesem Zeitpunkt schon sehnlich herbeigesehnte Cola mit Eiswürfeln und Zitronenscheibe, so dass ich überglücklich diese Lokalität wieder verließ und dem Gastwirt auf ewig dankbar sein werde!

Wieder vereint, fuhren wir dann noch das letzte Stück bis zum Castello, also einer alten Burg, hinauf um uns dort dann genau umzusehen.


















Die Region ist eine der Weinanbauregionen, wenn man das auf den ersten Blick auch nicht vermuten mag, weil dieBöden hier unheimlich trocken sind und man kilometerweit nur Stoppelfelder sieht. Aber mitten hindurch schlängelt sich der El Duero, einer der größten Flüsse Spaniens, so dass es an seinen Hängen genug Feuchtigkeit gibt, um Wein anzubauen. Ich habe mir bereits sagen lassen, dass diese Traube sich für einen unter Kennern sehr geschätzten Wein eignet. Ansonsten gab es auf der Burg wieder eine spektakuläre Aussicht in der prallen Sonne zu genießen, sowie einige typische Kleider und Ritterrüstungen der damaligen Zeit.







Um 18 Uhr hatten wir dann alle genug gesehen und waren auch ausreichend erschöpft, so dass wir dann wieder die Heimfahrt antraten. Alles in allem ein schöner Tag mit vielen neuen Eindrücken aus diesem schönen Land.




Und weil ich zu dem Zeitpunkt auch schon gemerkt habe, dass meine Stimme nicht mehr so richtig mitmacht, hatte ich für mich schon beschlossen, einen eher ruhigen Abend zu verbringen, mit lecker Essen und DVD schauen. Dem haben sich dann auch noch Nicole, Elisabeth, Martin und Steffen angeschlossen, so dass wir bei Lidl erstmal noch alles für unseren leckeren Salat eingekauft haben. So ging der Abend dann noch schön zu Ende und heute mache ich mal wieder einen ganz ruhigen Sonntag, skype mit Flori, der auch zu Hause auf der Couch liegt und mir von der Wiesn-Eröffnung erzählt ;-) Herr Ude ist mal wieder mit nur zwei Schlägen ausgekommen, um das Fass anzustechen - Respekt!! :-)


So, das war es für heute. Ich hoffe, ihr habt auch ein schönes Wochenende! Ich schicke euch ganz viele liebe Grüße aus Spanien :o) Bis zum nächsten Mal,


eure Birte

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