Hallo Ihr Lieben,
ein neuer schöner Samstag und mittlerweile bin ich nun schon seit zwei Wochen hier in Valladolid. Ich habe mich gut eingelebt und das Leben wird schon ein bisschen normaler. Vor allem ab morgen, dann ist nämlich auch das Stadtfest vorüber und die abendlichen Konzerte gibt es dann nicht mehr. Außerdem wird es langsam auch hier merklich kälter... Ja - es wird Herbst in Valladolid. Auch wenn man bei strahlendem Sonnenschein tagsüber gut im T-Shirt herumlaufen kann, so wird es abends schon empfindlich kalt und ich habe mir sagen lassen, dass sich der Winter hier kaum von unserem in Deutschland unterscheidet. Also werd ich mir noch mehr warme Sachen und eine Wärmflasche einpacken, wenn ich Anfang Oktober kurz zu Hause bin.
Meine Mitbewohnerin aus Irland ist immer noch nicht da. Sie hat aber meiner Vermieterin geschrieben, dass sie ein wenig später kommt, von daher bin ich mal gespannt, wie sie so ist. Für viele Studenten, die jetzt auch hier nach Valladolid gekommen sind, ist es wichtig, dass sie mit Spaniern in einer WG leben, damit sie die Sprache richtig gut lernen. Und so klappt es wohl auch am besten, aber ich denke, spätestens wenn die richtigen Vorlesungen und Uni-Kurse beginnen, kommt man ums selber Sprechen nicht mehr herum - was ja auch gut ist. Im Sprachkurs lerne ich auch schon viel dazu, weil der Spanischlehrer natürlich nur Spanisch spricht, und so verbessert sich zumindest mein Hörverständnis. Aber natürlich sind auch abends, wenn wir weggehen, öfter mal Spanier dabei, so dass ich da auch schon sprechen üben kann...
Neulich waren wir zum Beispiel auf der feria - das ist eine Art Rummel, aufgeteilt in zwei Plätze: auf dem einen stehen große Zelte, von denen jedes eine Region von Spanien repräsentiert. Und dort wird dann typisches Essen und Getränke verkauft. Wir sind mit zwei Spanierinnen dort gewesen, jeder hat 5,- € gegeben und sie haben dann immer eine Kleinigkeit zum Probieren gekauft.
Am besten hat allen glaub ich die Chorizo geschmeckt, eine Art spanische Mettwurst, die seeeehr lecker und würzig ist. Auf dem anderen Platz gab es dann noch Fahrgeschäfte und ein Riesenrad, was unserer Meinung nach viel zu schnell fuhr und deswegen hat sich niemand getraut einzusteigen... Auf diesem Platz haben wir dann auch Churros gegessen, eine spanische Spezialität, die so ähnlich schmeckt wie Schmalzküchle. Also frittierter Teig, der entweder mit Zucker bestreut oder - noch beliebter - in Schokolade getunkt wird... Hmmm lecker. Es war also ein sehr kulinarischer Abend und danach sind wir noch (wie fast jeden Abend) auf das Konzert am Plaza Mayor gegangen.
Wenn ich sage, dass das Leben hier normaler wird, dann ist klar: auch hier gibt es sowas wie Alltag und Routine. Klar ist ein Auslandssemester eine ganz besondere Zeit, aber auch hier verläuft mein Leben in geordneten Bahnen. Auch hier will Wäsche gewaschen und Geschirr gespült werden... ;-) Schön ist im Moment aber noch, dass wir abends viel gemeinsam unternehmen, und wir befürchten alle schon, dass das auch abnimmt, wenn die Uni erstmal losgeht und jeder in seiner Fakultät ist. Dann ist eben auch wieder viel Lernen angesagt, selbst wenn ich hier weniger Kurse besuchen werde als in Augsburg. Aber gut, da versteh ich wenigstens alles ;-)
Naja, wir versuchen, den Rest vom September noch gut für gemeinsame Aktivitäten zu nutzen. Vorgestern haben wir uns zum Beispiel zu siebt bei Olli getroffen und gekocht. Wir haben aber alle noch nie für so viele Menschen auf einmal gekocht und hatten deswegen leichte Orientierungsschwierigkeiten beim Einkaufen, so dass wir im Endeffekt viel zu viel hatten und alle pappsatt waren :o) Aber besser so als andersrum...
Das Einkaufen ist eh so ein Thema für sich: Hier gibt es sogar Aldi und Lidl, aber auch noch viele spanische Supermarkt-Ketten. Die Preise sind recht vergleichbar mit den deutschen, wobei gerade Hygieneartikel wie Shampoo schon teurer sind. Und Obst und Gemüse gibt es hier auch ganz lecker frisch vom Markt oder entsprechend in den vielen kleinen Läden, die dann frutería (von las frutas = Obst) heißen. Diese kleinen Läden gibt es hier für alle möglichen Belange. Ein kleiner Buchladen heißt zum Beispiel librería (el libro = Buch), eine Fleischerei carnecería (carne=Fleisch) und ein Schmuckladen joyería (von la joya = Schmuck). Dann gibt es noch estancos, also spezielle Tabakläden, in denen man aber auch Briefmarken bekommt. Und viele quioscos. Und da wir ja in Spanien sind, wird hier natürlich die siesta eingehalten, so dass die meisten Läden von 14 - 17 Uhr geschlossen sind und dann dafür abends länger auf haben.
Ok, das soll es für heute gewesen sein. Ich werd jetzt gleich noch eine Runde laufen gehen und die Sonnenstrahlen genießen. Beim nächsten Eintrag gibt es dann auch wieder mehr Fotos, nur mir ist ja meine Kamera kurz vor dem Abflug kaputt gegangen, so dass ich im Moment von den Fotos meiner Freunde hier profitiere ;-)
Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende!
Liebe Grüße, Birte :o)
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