Samstag, 27. September 2008

Valladolid - die fünfte

Hallo ihr Lieben,

unglaublich, aber mittlerweile bin ich nun schon genau vier Wochen hier, das heißt der erste Monat ist schon fast rum...


Tja - und der Sprachkurs auch! Am Freitag war die Abschlussklausur, die ich wohl auch bestanden habe (Ergebnisse gibts frühestens nächste Woche). Diese letzte Woche war daher schon sehr normal - also wenig weggehen abends, dafür lernen und Hausarbeit schreiben. Ein richtiges Highlight war aber das Churros-Essen: wir haben hier ein superschönes Café gefunden, in dem sie Churros mit heißer Schokolade anbieten. Total gemütlich und lecker. Wir haben uns dort mit ungefähr 10 Leuten getroffen und die Churros genossen - Fotos lad ich später noch hoch, die hab ich jetzt noch nicht (hab ja wie gesagt keine eigene Kamera hier...).



Tja und am Montag geht dann auch hier der Ernst des Lebens los: die Uni fängt an. Ich hab ja neulich mit meiner betreuenden Professorin schon einen Stundenplan gemacht, aber ich kann mich erstmal so in die Kurse reinsetzen, um zu sehen, wie gut sie in meinen Plan passen, damit ich mir nachher auch was anrechnen lassen kann. Endgültig entscheiden muss ich mich erst Mitte Oktober. Das heißt, ab morgen geht es hier richtig zur Sache! Ich merke zwar schon, dass ich mich sowohl im sprechen als auch in der Grammatik schon verbessert habe, aber trotzdem wird es sehr anstrengend.



Deswegen freu ich mich umso mehr, wenn ich nächstes Wochenende erstmal wieder nach Hause fliege, zu meinem Schatz :o) Er hat ja Geburtstag und wir machen uns dann ein schönes Wochenende im herbstlichen München. Das wird aber auch mal wieder Zeit, schließlich haben wir uns dann auch schon über einen Monat nicht gesehen und das ist wirklich hart. Gott sei dank können wir viel skypen, aber letzte Woche hat unser Internet hier gestreikt und das war dann wirklich schlimm...



Morgen kommt Torben dann auch aus Deutschland zurück und wir sind in unserer WG dann vollzählig. Das wird dann echt schön hier, vor allem, weil ich mich mit Ria schon so gut verstehe und mit Torben ja auch - die beiden kennen sich ja noch gar nicht, aber ich wette, sie werden gut miteinander klar kommen.



Schön ihr, dann lasst es euch gut gehen und macht euch einen schönen gemütlichen Sonntag!



Bis bald und ganz liebe Grüße



eure Birte

Sonntag, 21. September 2008

Valladolid - die vierte

Einen wunderschönen Sonntag morgen, Ihr Lieben!


Schon wieder eine Woche rum, mittlerweile bin ich schon drei Wochen hier in Valladolid. Meiner Schnupfnase geht es auch wieder besser, dafür ist seit gestern meine Stimme arg in Mitleidenschaft gezogen worden... Ich kling jetzt, als hätt ich mein Leben lang jeden Tag drei Schachteln Rothändle geraucht, wenn ich übehaupt einen Ton rauskriege. Sehr zum Amusement von Flori, wenn wir skypen ;-)



Gestern war ja nun die Exkursion "Ruta de los Castillos" rund um Valladolid, bei der wir ein Kloster und zwei Burgen besucht haben. Dabei konnten wir viele Eindrücke sammeln und nicht zuletzt auch das schöne Wetter genießen (in Kombination mit der klimatisierten Luft im Bus habe ich - denke ich - die Ursache für meine Stimmlosigkeit gefunden...). Zunächst führte uns unser Weg in das ca. eine halbe Stunde von Valladolid entfernte 8.000 Seelen Örtchen Tordesillas, in dem wir das Kloster Santa Clara besuchten.


Sehr beeindruckend, wie prunkvoll auch hier die Geistlichen früher lebten... Fotos waren leider nicht erlaubt, aber nach einer ca. halbstündigen Führung (bei der wir leider noch nicht so viel verstanden haben, weil die Führerin scheinbar sonst immer nur für Muttersprachler arbeitet und sich herzlich wenig auf unsere noch nicht ganz so professionellen Sprachkenntnisse eingestellt hat) waren wir wieder draußen in der Sonne und konnten erstmal durchschnaufen, bevor wir in ein kleines Museum weitergegangen sind, in dem Karten ausgestellt waren, die damals zur Zeit Christopher Kolumbus´im Einsatz waren. Zudem Nachbauten von den Schiffen, die er damals benutzte und jede Menge wertvoller Informationen, wie zum Beispiel die, dass er bei seiner ersten Fahrt gar nicht amerikanisches Festland erreichte, sondern nur bis zu den karibischen Inseln kam... Zudem wurde hier im späten 15. Jahrhundert der Vertrag von Tordesillas geschlossen, ein Abkommen zwischen den beiden großen Seefahrermächten Spanien und Portugal, bei dem die Welt quasi in eine spanische und eine portugisische Hälfte aufgeteilt wurde. Da die Portugiesen immer mehr wollten, verschob sich die vertikale Trennlinie immer weiter nach Westen, was der Grund ist, dass in Brasilien (welches am meisten vom Südamerikanischen Kontinent nach Osten vorsteht) Portugisisch gesprochen wird und im restlichen Südamerika Spanisch.


Danach ging es per Bus weiter in das Dörfchen Portillo, wo wir die Ruinen einer kleinen Burg besichtigten. Über kleine, sehr alte Stufen ging es hinauf auf den Turm, von dem wir eine tolle Aussicht hatten.



Danach ging es ebenfalls über sehr kleine und alte Stufen 32 Meter hinunter, um zum Grund des Brunnens zu gelangen. Der Abenteuerfaktor war über das vorsichtige Stufensteigen gegeben, aber ansonsten war an dieser Burg leider nichts mehr spektakulär. Zumal ich leider auch nicht genau verstanden habe, welchen historischen Wert sie hat...



























Naja, aber es sollte ja wieder besser werden... Wir fuhren weiter in die letzte kleine Stadt: Penafiel. Hier hatten wir erstmal Zeit, uns etwas zum Mittagessen zu suchen. Das stellte sich aber zunächst als schwieriger dar, als gedacht, weil alles schon siesta machte.




So hat sich ein Großteil unserer Truppe beim Dönermann verpflegen lassen ;-) und Nicole und ich haben tatsächlich ein kleines Restaurant im original 70er Jahre Mobiliar aufgetan, in der wir mit einem Chorizo-Bocadillo, also einem großen Brötchen mit der spanischen Mettwurst Chorizo (sehr lecker) verpflegt wurden. Außerdem bekam ich hier tatsächlich meine zu diesem Zeitpunkt schon sehnlich herbeigesehnte Cola mit Eiswürfeln und Zitronenscheibe, so dass ich überglücklich diese Lokalität wieder verließ und dem Gastwirt auf ewig dankbar sein werde!

Wieder vereint, fuhren wir dann noch das letzte Stück bis zum Castello, also einer alten Burg, hinauf um uns dort dann genau umzusehen.


















Die Region ist eine der Weinanbauregionen, wenn man das auf den ersten Blick auch nicht vermuten mag, weil dieBöden hier unheimlich trocken sind und man kilometerweit nur Stoppelfelder sieht. Aber mitten hindurch schlängelt sich der El Duero, einer der größten Flüsse Spaniens, so dass es an seinen Hängen genug Feuchtigkeit gibt, um Wein anzubauen. Ich habe mir bereits sagen lassen, dass diese Traube sich für einen unter Kennern sehr geschätzten Wein eignet. Ansonsten gab es auf der Burg wieder eine spektakuläre Aussicht in der prallen Sonne zu genießen, sowie einige typische Kleider und Ritterrüstungen der damaligen Zeit.







Um 18 Uhr hatten wir dann alle genug gesehen und waren auch ausreichend erschöpft, so dass wir dann wieder die Heimfahrt antraten. Alles in allem ein schöner Tag mit vielen neuen Eindrücken aus diesem schönen Land.




Und weil ich zu dem Zeitpunkt auch schon gemerkt habe, dass meine Stimme nicht mehr so richtig mitmacht, hatte ich für mich schon beschlossen, einen eher ruhigen Abend zu verbringen, mit lecker Essen und DVD schauen. Dem haben sich dann auch noch Nicole, Elisabeth, Martin und Steffen angeschlossen, so dass wir bei Lidl erstmal noch alles für unseren leckeren Salat eingekauft haben. So ging der Abend dann noch schön zu Ende und heute mache ich mal wieder einen ganz ruhigen Sonntag, skype mit Flori, der auch zu Hause auf der Couch liegt und mir von der Wiesn-Eröffnung erzählt ;-) Herr Ude ist mal wieder mit nur zwei Schlägen ausgekommen, um das Fass anzustechen - Respekt!! :-)


So, das war es für heute. Ich hoffe, ihr habt auch ein schönes Wochenende! Ich schicke euch ganz viele liebe Grüße aus Spanien :o) Bis zum nächsten Mal,


eure Birte

Dienstag, 16. September 2008

Schnupfnase in Valladolid

Hallo ihr Lieben...

Nun ist es soweit und meine erste Erkältung bahnt sich an. Heut morgen hab ich in der Schule schon Pfefferminztee statt Kaffee getrunken, was ein deutliches Zeichen ist ;-) Meine Brüder haben mich schon gefragt: "Wie - du bist in Spanien und hast eine Erkältung??? Wie geht das denn?". Da wir tagsüber viel Sonnenschein und Temperaturen bei 25 - 30 Grad haben, ist diese Frage berechtigt! Aber hier schwanken die Temperaturen, viel krasser, als ich es in Deutschland jemals erlebt habe. Tagsüber in der Sonne ist es tatsächlich so warm, dass man es kaum in langer Hose aushält, geschweige denn Pullover, aber sobald die Sonne weg ist, stürzen die Temperaturen nach unten. Nachts haben wir dann noch so um die 5-10 Grad. Und da ich in den letzten beiden Wochen ja auch abends oft unterwegs war, hab ich davon schon so einiges mitbekommen...


Wenn ich morgens zum Sprachkurs gehe (ich gehe hier von meiner Wohnung um kurz nach 9 los), dann kann ich teilweise meinen Atem sehen, wie im tiefsten Winter. Das heißt: morgens als Zwiebel verkleiden und (fast) alles anziehen, was ich mithabe und schon zwei Stunden später, nach meinem Sprachkurs (fast) alles wieder ausziehen, weil ich sonst total verschwitzt wieder an meiner Wohnung ankomme... Naja, da ist es keine Wunder, dass ich mir jetzt eine Erkältung eingefangen habe. Ich werde mich die nächsten Tage daher schonen, ganz zu schweigen von den Nächten, da bleib ich nämlich erstmal komplett daheim. Schließlich will ich spätestens am Samstag wieder fit sein, weil dann eine Exkursion in die Region rund um Valladolid stattfindet, für die ich mich heute angemeldet habe.

Und außerdem hat meine neue Mitbewohnerin aus Irland ein Pulver für heiße Zitrone dabei, mit dem sie mich verpflegt :-) Also Daumen drücken, viel trinken und viel schlafen, damit es nicht zu schlimm wird...
Ja - ihr habt richtig gelesen: meine neue Mitbewohnerin ist jetzt endlich da. Sie ist Samstag Nacht oder besser gesagt, Sonntag ganz früh morgens angekommen. Sie heißt Ria und ist eine total liebe Person. Sie ist auch "schon" 25 Jahre alt (was für ERASMUS-Studenten schon eher alt ist, da die meisten so 21, 22 Jahre alt sind) und da Torben ja auch 24 ist, machen wir hier quasi eine Senior-WG auf ;-) Und das schöne ist, dass ich mit ihr auch gut mein Englisch trainieren kann - schließlich steht im Frühjahr mein TOEFL-Test an, damit ich mich für den englischsprachigen Master-Studiengang in München bewerben kann...

So bin ich also jetzt mit zwei Sprachen beschäftigt und bald kommen noch die ganzen pädagogischen, psychologischen und soziologischen Fächer hinzu, denn am 29. September beginnt hier der normale Uni-Betrieb. Morgen werde ich zu meiner zuständigen Professorin gehen und mit ihr zusammen mal meinen Stundenplan gestalten. Ich hab aber schon gehört, dass es hier recht locker sein soll, und ich mich auch erst ein paar Mal in eine Seminarstunde reinsetzen kann, bevor ich mich endgültig dafür entscheide.

Soviel also für heute... Ich sende euch sonnige Grüße aus Valladolid.
Eure Birte

Samstag, 13. September 2008

Es wird Herbst...


Hallo Ihr Lieben,

ein neuer schöner Samstag und mittlerweile bin ich nun schon seit zwei Wochen hier in Valladolid. Ich habe mich gut eingelebt und das Leben wird schon ein bisschen normaler. Vor allem ab morgen, dann ist nämlich auch das Stadtfest vorüber und die abendlichen Konzerte gibt es dann nicht mehr. Außerdem wird es langsam auch hier merklich kälter... Ja - es wird Herbst in Valladolid. Auch wenn man bei strahlendem Sonnenschein tagsüber gut im T-Shirt herumlaufen kann, so wird es abends schon empfindlich kalt und ich habe mir sagen lassen, dass sich der Winter hier kaum von unserem in Deutschland unterscheidet. Also werd ich mir noch mehr warme Sachen und eine Wärmflasche einpacken, wenn ich Anfang Oktober kurz zu Hause bin.




Meine Mitbewohnerin aus Irland ist immer noch nicht da. Sie hat aber meiner Vermieterin geschrieben, dass sie ein wenig später kommt, von daher bin ich mal gespannt, wie sie so ist. Für viele Studenten, die jetzt auch hier nach Valladolid gekommen sind, ist es wichtig, dass sie mit Spaniern in einer WG leben, damit sie die Sprache richtig gut lernen. Und so klappt es wohl auch am besten, aber ich denke, spätestens wenn die richtigen Vorlesungen und Uni-Kurse beginnen, kommt man ums selber Sprechen nicht mehr herum - was ja auch gut ist. Im Sprachkurs lerne ich auch schon viel dazu, weil der Spanischlehrer natürlich nur Spanisch spricht, und so verbessert sich zumindest mein Hörverständnis. Aber natürlich sind auch abends, wenn wir weggehen, öfter mal Spanier dabei, so dass ich da auch schon sprechen üben kann...

Neulich waren wir zum Beispiel auf der feria - das ist eine Art Rummel, aufgeteilt in zwei Plätze: auf dem einen stehen große Zelte, von denen jedes eine Region von Spanien repräsentiert. Und dort wird dann typisches Essen und Getränke verkauft. Wir sind mit zwei Spanierinnen dort gewesen, jeder hat 5,- € gegeben und sie haben dann immer eine Kleinigkeit zum Probieren gekauft.




Am besten hat allen glaub ich die Chorizo geschmeckt, eine Art spanische Mettwurst, die seeeehr lecker und würzig ist. Auf dem anderen Platz gab es dann noch Fahrgeschäfte und ein Riesenrad, was unserer Meinung nach viel zu schnell fuhr und deswegen hat sich niemand getraut einzusteigen... Auf diesem Platz haben wir dann auch Churros gegessen, eine spanische Spezialität, die so ähnlich schmeckt wie Schmalzküchle. Also frittierter Teig, der entweder mit Zucker bestreut oder - noch beliebter - in Schokolade getunkt wird... Hmmm lecker. Es war also ein sehr kulinarischer Abend und danach sind wir noch (wie fast jeden Abend) auf das Konzert am Plaza Mayor gegangen.






Wenn ich sage, dass das Leben hier normaler wird, dann ist klar: auch hier gibt es sowas wie Alltag und Routine. Klar ist ein Auslandssemester eine ganz besondere Zeit, aber auch hier verläuft mein Leben in geordneten Bahnen. Auch hier will Wäsche gewaschen und Geschirr gespült werden... ;-) Schön ist im Moment aber noch, dass wir abends viel gemeinsam unternehmen, und wir befürchten alle schon, dass das auch abnimmt, wenn die Uni erstmal losgeht und jeder in seiner Fakultät ist. Dann ist eben auch wieder viel Lernen angesagt, selbst wenn ich hier weniger Kurse besuchen werde als in Augsburg. Aber gut, da versteh ich wenigstens alles ;-)



Naja, wir versuchen, den Rest vom September noch gut für gemeinsame Aktivitäten zu nutzen. Vorgestern haben wir uns zum Beispiel zu siebt bei Olli getroffen und gekocht. Wir haben aber alle noch nie für so viele Menschen auf einmal gekocht und hatten deswegen leichte Orientierungsschwierigkeiten beim Einkaufen, so dass wir im Endeffekt viel zu viel hatten und alle pappsatt waren :o) Aber besser so als andersrum...


Das Einkaufen ist eh so ein Thema für sich: Hier gibt es sogar Aldi und Lidl, aber auch noch viele spanische Supermarkt-Ketten. Die Preise sind recht vergleichbar mit den deutschen, wobei gerade Hygieneartikel wie Shampoo schon teurer sind. Und Obst und Gemüse gibt es hier auch ganz lecker frisch vom Markt oder entsprechend in den vielen kleinen Läden, die dann frutería (von las frutas = Obst) heißen. Diese kleinen Läden gibt es hier für alle möglichen Belange. Ein kleiner Buchladen heißt zum Beispiel librería (el libro = Buch), eine Fleischerei carnecería (carne=Fleisch) und ein Schmuckladen joyería (von la joya = Schmuck). Dann gibt es noch estancos, also spezielle Tabakläden, in denen man aber auch Briefmarken bekommt. Und viele quioscos. Und da wir ja in Spanien sind, wird hier natürlich die siesta eingehalten, so dass die meisten Läden von 14 - 17 Uhr geschlossen sind und dann dafür abends länger auf haben.


Ok, das soll es für heute gewesen sein. Ich werd jetzt gleich noch eine Runde laufen gehen und die Sonnenstrahlen genießen. Beim nächsten Eintrag gibt es dann auch wieder mehr Fotos, nur mir ist ja meine Kamera kurz vor dem Abflug kaputt gegangen, so dass ich im Moment von den Fotos meiner Freunde hier profitiere ;-)


Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende!


Liebe Grüße, Birte :o)

Mittwoch, 10. September 2008

Valladolid, die erste






Hallo ihr Lieben,





endlich habe ich es geschafft, meinen ersten eigenen höchstpersönlich selbstgeschriebenen Blog online zu stellen :-) Große Freude meinerseits!!! Ich werde in den kommenden Wochen immer wieder mal schreiben, was das Leben so mit mir treibt, hier in Valladolid, und werde auch Fotos hochladen, damit ihr euch mal einen Eindruck von dieser schönen Stadt und von meinem Leben als ERASMUS-Studentin verschaffen könnt. Los geht es also mit meinem ersten Blog - ich wünsche euch viel Freude beim Lesen und ich selbst freue mich natürlich auch immer wieder darüber, etwas von euch zu hören/lesen. Dank eines netten Nachbarn hab ich ein unverschlüsseltes Netzwerk, so dass ich auch skypen kann und gerne unter loeckchen227 für euch erreichbar bin ~:-)





Nun aber zum eigentlichen: seit über einer Woche hab ich nun schon Sprachkurs und ich merke, dass es mir sehr gut tut, die ganze Grammatik zu wiederholen - mein Gott, was man alles vergessen kann... Netterweise geht dieser Sprachkurs aber immer nur von halb zehn bis halb zwölf morgens, so dass ich den Rest des Tages frei habe, um mich um meine Hausarbeiten zu kümmern oder - was ich noch lieber mache - um mich mit Freunden zu treffen, die ich hier seit meiner Ankunft schon gefunden habe. Und natürlich mit skypen - Flori und ich nutzen es natürlich ausgiebig und schauen uns manchmal einfach per Cam beim arbeiten zu, also fast wie daheim, nur dass nun noch einige Kilometer zwischen uns sind... ;-) Echt - ein dreifaches Hoch auf skype!!!







Das Kennen lernen geht gerade zu Beginn noch so einfach, in der ersten Woche tauscht man täglich fast fünfmal seine Telefonnummern aus und verabredet sich für abends "Vamos a tomar algo" heißt es dann und alle strahlen schon beim Gedanken an die leckeren Tapas und Sangria. Oder noch beliebter: tinto de verano - so heißt die Mischung aus spanischem Rotwein und Fanta. Sehr erfrischend und total beliebt, genauso wie der Bruder dieses Getränks, Calimocho, also Rotwein mit Cola. Bisher war ich auch so gut wie jeden Abend auf Achse, genauso wie die anderen. Das bin ich echt nicht mehr gewohnt (die anderen aber auch nicht ;-) Merkt man spätestens an dem vielen Gegähne am nächsten Morgen...), auch wenn wir nicht doll feiern oder so, sondern manchmal einfach noch ein bisschen durch die Stadt schlendern und quatschen. Aber es ist soooooo schön.



Wir sind mittlerweile schon sowas wie eine Clique geworden, und so fühlt sich niemand von uns mehr so einsam. Namentlich sind das: Natürlich Torben, mein Mitbewohner. Katharina, die Erste, ;-) Sie studiert mit Torben zusammen in Kiel auf Lehramt und mit ihr versteh ich mich suuupergut - ich glaub, wir chicas werden noch viel Spaß haben... Elisabeth studiert in Wien politische Wissenschaft und mit ihr kann man wunderbare Diskussionen führen und außerdem hat sie mir gestern ihre Wärmflasche geliehen, was ich ihr hoch anrechne. Katharina die Zweite und Nicole sind zwei wunderbare Mädels, die eine aus Bonn, die andere studiert in Osnabrück. Alle vier waren am Montag (der hier ein Feiertag war) bei mir und wir haben zusammen gekocht.





Was ne schöne Runde, das wollen wir in Zukunft öfter machen! Und dann gibt es noch Christoph, der sogar wie ich in Augsburg studiert. Wir haben uns aber erst hier bei einer Stadtführung kennen gelernt und freuen uns über einen Mitstreiter an unserer Seite ;-) Zudem Olli und Klaus, zwei super Typen, die immer am Ball sind und sich bald sogar als Barkeeper verdingen dürfen. Wir freuen uns schon alle auf die Extra-Getränke... ;-) Sören mit der pinkfarbenen Haarspange und Steffen gehören genauso dazu und ach... Ich könnte noch einige nennen, will euch aber auch nicht zu sehr damit aufhalten...






Das gemeinsame Leben findet hier in Spanien zum großen Teil in der Öffentlichkeit statt und zwar abends. Nachmittag wird siesta gemacht und so ab halb neun füllen sich die Straßencafés und alle Leute sitzen draußen - klar, dass wir da nicht fehlen dürfen. Meist ist es noch so schön warm, dass man sich sehr wohl fühlen kann und im Moment ist es besonders spannend, weil ja die "feria y fiesta de la virgen de San Lorenzo", also das Stadtfest ist. Am Plaza Mayor, den es in jeder größeren spanischen Stadt gibt, ist eine riesige Bühne aufgebaut, auf der jeden Abend ein Konzert gegeben wird. Gestern Abend war ein schmalziger Schmusesänger namens Bastamente dran, der ein bisschen aussah wie Sascha in seiner Dick-Brave-Phase (also gut) aber soooo schnulzig gesungen hat, dass selbst wir Mädels nach einer halben Stunde die Flucht ergriffen haben...







Tja und jetzt wart ich schon seit ein paar Stunden auf meine Mitbewohnerin aus Irland, die eigentlich schon um eins da sein wollte aber es ganz offensichtlich nicht ist. Wer weiß, vielleicht hat sie sich geirrt und fliegt erst morgen, nur um dann zu merken, dass ihre Flugtickets eigentlich für heute waren - soll ja schon mal vorkommen (du weißt, dass ich dich meine, Süße... ;-)







Ansonsten geht es mir hier wunderbar. Ich hab eine tolle WG, auch wenn Torben und ich letzte Woche feststellen mussten, dass wir "Untermieter" haben: ein paar Kakerlaken haben uns besucht und dass, obwohl es bei uns echt sauber ist!! Aber nachdem wir uns von dem nächtlichen Schreck erholt hatten, haben wir Fallen aufgestellt und nun auch Ruhe. Scheint aber hier ganz normal zu sein... Naja, however. Torben ist jedenfalls noch für einige Tage wieder in Deutschland, um sein Latinum zu machen, damit er später mal der beste Spanischlehrer aller Zeiten werden kann *daumendrück*.







Ich werd mich jetzt mal aufmachen in die Stadt - tomamos algo... :o)







Also bis zum nächsten Mal,







ganz liebe Grüße aus Valladolid! Eure Birte