Sonntag, 14. Dezember 2008

Madrid von oben

Hallihallo aus Spanien,

mamma mia - noch eine Woche, dann bin ich auch schon wieder in weihnachtlich-heimatlichen Gefilden :-) Die Zeit geht schnell herum, vor allem auch die letzten eineinhalb Wochen, weil ich da ja Besuch von meiner Freundin Kathrin hatte. Es waren 10 wunderschöne und intensive Tage, in denen wir viel erlebt haben und auch endlich mal wieder genug Zeit für schöne lange Gespräche (bei einem Glas Wein) hatten. Denn seit wir beide gemeinsam 2002 Abi gemacht haben, sind wir beide ganz schön beschäftigt, so dass ihr Besuch hier eine tolle Möglichkeit war, unsere Freundschaft mal wieder zu genießen. Das fing schon an, als ich Kathrin am Flughafen in Madrid abgeholt habe. Denn zum ersten Mal in diesem Auslandssemester wollte ich dann auch etwas mehr Zeit in Madrid verbringen, um diese Stadt auch mal "von oben" zu sehen... Wir hatten uns schon vor einigen Wochen für ein Hostel entschieden, das sehr zentral direkt an der Puerta del Sol liegt. Ich hatte es schon empfohlen bekommen und es war eine gute Wahl! So sah unser Zimmer dort aus:

Und von dort aus konnten wir so ziemlich alles zu Fuß erkunden. Was mich schier überwältigt hat, waren die Menschenmassen in den Fußgängerzonen - wir hatten uns aber auch ein ungünstiges Wochenende ausgesucht, denn am 06.Dezember war dort nicht etwa Nikolaus, sondern "Día de la constitución" also Feiertag der Verfassung. Alle Menschen auf den Straßen und die Geschäfte hatten auch abends und am Sonntag auf. Wow! Jedenfalls haben wir viel gesehen, hier das berühmte Wahrzeichen der Stadt: die Bärin am Erdbeerbaum:


Ebenfalls beeindruckend ist die schöne Architektur dieser Stadt. Verzierte, kunstvolle Fassaden, imposante Bauten, einfach alles, was eine Hauptstadt und Millionenmetropole braucht (ca. 3,5 Millionen Menschen leben im Innenbereich Madrid - zählt man die Außenbereiche dazu, sind es glatt doppelt so viele...). Hier einige Eindrücke der Madrider Mischung aus historischer Schönheit und morderner Geschäftigkeit:




Und am Prado gab es natürlich auch kein Vorbeikommen, da hieß es erstmal Schlange stehen...


Die Größe der Werke ist schon beeindruckend, allerdings sind in diesem Museum (von insgesamt übrigens mehr als 40 Museen in ganz Madrid!!) vor allem Werke aus dem 16.,17. und 18. Jahrhundert ausgestellt, vorrangig spanische Künstler wie Goya und Velázquez. Die Motive waren vorrangig christlich, was natürlich zur spanischen Geschichte und Religiosität passt... Da teilweise die Beschriftungen auch nur auf Spanisch waren, kam Kathrin zu dem Schluss, dass die Spanier ein sehr stolzes Volk seien ;-)


Wesentlich interessanter und spannender fand ich die Kunstsammlung der "Reina Sophia", des zweitwichtigsten Museums der Stadt mit deutlich moderneren Stücken, allen voran natürlich "Guernica" von Pablo Picasso, das über lange Zeit bis zum Tod Francos 1981 im New Yorker "MoMA" (Museum of Modern Arts) ausgestellt war. Ich kannte es noch vom Kunstunterricht früher in der Schule und war echt beeindruckt, wie groß es in Wirklichkeit war (349x777 cm - eine Bildfläche von über 27 m²). Neben diesem Bild waren noch weitere Werke von bekannten Künstlern wie Miró, Dalí und Juan Gris ausgestellt. Und im dritten Stock waren sogar Bilder von Francis Bacon, die ich mir unheimlich gern angeschaut hätte. Aber leider hat das Museum (aus mir nicht ganz verständlichen Gründen) sonntags nur bis 14.30 Uhr auf. Und nachdem Kathrin und ich um 14.20 Uhr nach einem Schweinsgalopp die Treppen hinaufgeeilt waren und dann schnaufend und gespannt im dritten Stock ankamen, wo Bacons Bilder sind, wurden wir einfach nicht mehr reingelassen und konnten - kehrt Marsch - den Rückweg antreten. Wären wir mal einen Tag früher hingegangen... Jetzt muss ich halt nochmal wiederkommen ;-)


Die abende haben wir auch schön verbracht und sind in die spanische Esskultur eingetaucht. Die beginnt ja (mir mittlerweile) bekanntermaßen nicht vor 21 Uhr und weil Nicole, meine Freundin, die ebenfalls dieses Semester in Valladolid studiert, auch gerade Besuch hatte und in Madrid war, haben wir uns abends zum Tapas-Essen verabredet. Was soll ich sagen - wir haben eine wunderschöne Tapas-Bar gefunden (allein die Wandverzierungen waren ein Hingucker!) und hatten einen wunderschönen und sehr vergnüglichen Mädels-Abend. Details auf Anfrage... ;-)




Zudem haben wir tagsüber die Stadt noch genutzt und sind shoppen gegangen. Besser gesagt: Kathrin ist shoppen gegangen, denn sie brauchte eine chicke Business-Garderobe. Und in dem Geschäft von "The extreme Collection" sind wir fündig geworden - sie hat den allerschönsten Cordblaser in dunkelblau genommen! Der Laden ist wirklich ein Geheimtipp!!! Alles nur allerfeinste Qualität, die Stoffe kommen aus London, Mailand und Paris und die edlen Sachen werden in Madrid geschneidert und auch nur dort in Geschäften verkauft. Sehr exklusiver Geschmack, der Preis ist sogar für Studenten gerade noch so verträglich... Wer mal einen Blick riskieren möchte, kann im Online-Verkaufsbereich schauen: http://theextremecollection.com/ventaonline/ver.opc.php?Pag=1&Col=1

Und wenn wir genug hatten vom "durch-die-Menschenmassen-hindurchzwängen", haben wir uns einfach eine Auszeit in einem der vielen Starbucks-Cafés gegönnt und dem bunten Treiben draußen zugeschaut...



Am Sonntag sind wir dann noch ein wenig auf royalen Spuren gewandelt und haben den Palacio Real, also den Königspalast besucht:


Das Wetter war leider nicht für Touristen gemacht, aber hey, wir sind ja nicht aus Zucker und haben an diesem Wochenende insgesamt so einige Kilometer abgelaufen...
Abends ging es dann demenstprechend erschöpft und glücklich wegen der vielen neuen Eindrücke gemeinsam mit Nicole per Bus nach Valladolid. Und hier haben wir dann die Stadt erkundet... Aber dazu schreibe ich bald noch mehr, für heute soll es erst einmal genügen. Habt alle noch einen schönen Sonntag!
Ganz liebe vorweihnachtliche Grüße aus Spanien, Birte


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